Natur und Umwelt

Große Bannwaldtour - Mai 2014

Endlich war es soweit ...
Am Sonntagmorgen um 09.00 Uhr ging es los zur großen Bannwaldtour am Ruhestein.
Sabine, Sarah und Armin wurden an der AVIA-Tankstelle in Eutingen von den Tübinger Teilnehmern Tobias, Christine, Holger und Simone mit dem DAV-Bus abgeholt. Die Fahrt war sehr lustig und ging recht flott voran. Kurz vor 10.00 Uhr waren wir am Naturschutzzentrum Ruhestein, wo bereits Uta, Jürgen und Roswitha auf uns warteten. Nach einem kurzen „Hallo“ trafen wir am vereinbarten Treffpunkt auf unseren Guide Arne Kolb.

 

Bannwald Bannwald Bannwald

Bereits nach den ersten Kehren am Ruhestein sichtete unser Guide an einem sonnigen, windgeschützen Platz zwei Kreuzottern. Es war eine Braune, welche vermutlich weiblich war, sowie eine schwarze Kreuzotter. Herr Kolb erklärte uns, dass Nattern runde, schwarze Augen haben und nicht giftig seien. Schlangen mit Schlitzaugen hingegen sind giftig. Im Schwarzwald wurde bereits ein Schlangenadler gesichtet, obwohl diese Art nicht üblich ist, weil sie viel freie Fläche benötigen. Auf der danebenliegenden Wiese entdeckten wir einen gelben Enzian.
Wir wanderten weiter zu den Grinden, welche durch die Hinterwälder Rinder, eine alte Rinderrasse beweidet werden. Diese Rinderart halten die Landschaft offen, sodass sich andere Tiere entfalten können, wie z. B. das Auerhuhn, Schmetterlinge und Insekten. Des weiteren haben wir auf bzw. in den Grinden drei Beerenarten entdeckt und zwar die Heidelbeere, Rauschbeere und die Preiselbeere.

 

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Beim Weiterweg in den Bannwald erfuhren wir sehr interessante Fakten, dass das Totholz sehr wichtig für folgende Säugetiere wie die Haselmaus, Fledermaus, Siebenschläfer und sogar für Wildkatzen sind. Herr Kolb hatte sogar eine präparierte Fledermaus mit zwei Jungen dabei. Die jungen Fledermäuse waren ca. 1,5 cm groß. Er erklärte uns, dass Wildkatzen großes Totholz benötigen, wo sie sich gut verstecken und Ihre Jungen aufziehen können. Sogar der kleine Waldbaumläufer (ein kleiner Vogel) nistet sich unter der abstehenden Rinde von Bäumen ein.

Am vorbeikommenden Euting-Grab hatten wir eine tolle Sicht auf den unten liegenden Wildsee.
Dort sahen wir Weide, Eberesche (Vogelbeere), Zitterpappeln, Latschenkiefern und vor allem viel Fichtenholz. Auf einem schmalen und wilden Steig sind wir zum See abgestiegen, an welchem wir eine Pause eingelegt und die wunderschöne Aussicht genossen haben.
   

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Nach kurzer Rast sind wir in Richtung Darmstädter Hütte gewandert. Immer wieder erklärte uns der Guide Unterschiede zwischen einer Pionierart und einer Klimax-Baumart, sowie Säbelwuchs und Stelzenwuchs. Interessant war die Erklärung der Kadaververjüngung, d.h.  Pflanzen keimen auf Moderholz. Erst entstehen Flechten und Moose, dann krautige Pflanzen. Danach können auch Samen darin keimen und finden Halt im Moderholz. Die kleinen Bäume finden somit sehr viele Nährstoffe aus dem Totholz und können optimal wachsen.

Den Abschluss der geführten Bannwald-Tour haben wir auf der Sonnenterrasse der Darmstädter Hütte gemacht. Danach haben wir noch die Ausstellung im NAZ besucht, bevor wir uns gegen 17.15 Uhr wieder auf dem Heimweg gemacht haben.

Es war ein absolut gelungener Sonntag und von Sabine Gottwald perfekt vorbereitet. Vielen Dank dafür und bis zum nächsten Mal. Ich denke, es sind alle Teilnehmer gerne wieder mit dabei.

 

Sarah Müller