Naturschutztagung: Ausgetretene Pfade verlassen?

Zwei Tübinger im Allgäu

Vom 22. Bis 24.09. fand die diesjährige DAV-Naturschutztagung statt. Dieses Jahr unter dem Motto „Ausgetretene Pfade verlassen? – Besucherlenkung der Zukunft“. Der Austragungsort war das Schloss in Immenstadt im Allgäu, was der Tagung eine besondere Atmosphäre verleite.

Begonnen wurde mit einigen Begrüßungsworten des DAV-Präsidenten Roland Stierle, des Bürgermeisters von Immenstadt und des Vorsitzenden der einheimischen Sektion Allgäu-Immenstadt Geert-Dieter Gerrens. Darauf folgte ein sehr interessanter Vortrag von Prof. Dr. Guido Sommer von der Hochschule Kempten zum Thema „Besucherlenkung der Zukunft“ mit anschließender Podiumsdiskussion, wobei die Frage ob und wie sich Bergsportler überhaupt lenken lassen, diskutiert wurde. Abends gab es für alle Teilnehmer*innen der Naturschutztagung ein gemeinsames Abendessen in der Schlosswirtschaft. Das bot die perfekte Möglichkeit mit Mitgliedern anderer Sektionen ins Gespräch zu kommen, sich Geschichten zu erzählen und sich über Naturschutzprojekte in den jeweiligen Sektionen auszutauschen

Der zweite Tag der Naturschutztagung begann morgens mit einer Kaffeerunde und anschließender Begrüßung durch Vizepräsident Manfred Sailer und einer kurzen Einführung zu den bevorstehenden Workshops. Angeboten wurden die Workshops „Mountainbiken im DAV“, „Kommunikation im Naturschutz“, „Lenkung im Winter“, „Tourenplanung digital“ und „Amt als Naturschutzreferentin“.

In den Workshops gabs erstmal viel Input zu den Jeweiligen Themen, aber es wurde auch viel diskutiert und, sofern möglich, gemeinsam an Lösungsansätzen für diverse Problematiken gearbeitet.

Nach den Workshops war erstmal Mittagspause und nachdem alle Teilnehmenden wieder einmal gut in der Schlosswirtschaft gegessen hatten, ging es weiter mit der Ergebnispräsentation aus den Workshops und es folgte ein „Marktplatz“, wobei sich über DAV-relevante Themen ausgetauscht wurde und die Sektion Tübingen mit der Streuobstinitiative und dem Nachhaltigkeitsfonds zwei best-practice-Beispiele zum Thema Naturschutz vorstellen konnte.

Am Ende des Tages wurde versucht eine Art Zwischenfazit zu ziehen und wichtige Begriffe zum Thema der Tagung wie zum Beispiel Besucherlenkung, Costumer Journey, Hot Spot, Cold Spot, Kommunikation oder „nudging“ wurden nochmal im Plenum diskutiert.

Am dritten und letzten Tag fanden dann die Exkursionen statt. Zur Auswahl standen die vier Exkursionen „Wanderung über das Riedberger Horn“ mit dem Themenschwerpunkt best-practice-Beispiel für eine nachhaltige Tourismusentwicklung und „Umweltbildung in der Praxis“ in der Jugendbildungsstätte Bad Hindelang, die Einblicke in ihr Nachhaltigkeits- und Klimaschutzkonzept gegeben hat. Außerdem die Exkursion „Mountainbiken“ mit der Besichtigung und Befahrung von verschiedenen lokalen MTB-Projekten, und die Exkursion „Skitourismus im Wandel“ bei der es am Beispiel der Oberstdorf-Kleinwalsertal Bergbahnen um Anpassungs- und Nachhaltigkeitsstrategien eines Skibetriebs ging.

Für mich (Kjell), als Neuzugang und Praktikant, war die Naturschutztagung in Immenstadt eine sehr erlebnisreiche, aber auch anstrengende Erfahrung. Ich war davor weder bei einer früheren Naturschutztagung des Alpenvereins, noch bei irgendeiner Tagung überhaupt. Dementsprechend war alles neu und aufregend für mich. Ich durfte sehr viele nette DAV-Mitglieder kennenlernen und habe über diese Tage zahlreiche spannende Gespräche geführt, die mir den Bundesverband, aber auch die verschiedenen Sektionen aus ganz Deutschland und deren Perspektive nähergebracht haben.

Einen Bericht zum best-practice-Beispiel der Streuobstinitiative Tübingen von meiner Begleiterin Karin findet Ihr hier: https://www.dav-tuebingen.de/Natur-Umwelt/Streuobstinitiative/