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Klettern fürs Klima?- Ein voller Erfolg!
Vom 12. Bis 17. Juni fand die Aktionswoche „Klettern fürs Klima?“ in der Sektion Tübingen statt. Es sollte vor allem darum gehen, wie man das Klettern am Felsen, sowie in der Halle nachhaltiger gestalten kann. Im DAV spielt Klimaschutz eine zentrale Rolle. So verkündete der Bundesverband in 2020, dass der gesamte Verein bis 2030 Klimaneutral werden soll. Damit kam einiges ins Rollen - auch in der Sektion Tübingen. Wie können wir CO2 vermeiden, was sind unserer größten Posten und wie können wir nicht-vermeidbare Emissionen ausgleichen?
Mit der Aktionswoche wollten wir nun den Blick auch auf die individuelle Verantwortung von uns Bergsportler*innen werfen. Gerade in die Berge können wir oft nur mit dem Auto anreisen… oder?
Montag und Dienstag
Bei der Auftaktveranstaltung am Montag und Dienstag konnten Besucher*innen des B12 ihr Wissen testen. Bei einem Spaßwettkampf rund um das Thema Klimaschutz wurden Fragen beantwortet, mit Partnerbouldern die Relevanz von Fahrgemeinschaften und der Umgang mit endlichen Ressourcen ergründet, sowie der individuelle CO2-Fußabdruck berechnet. Auch der Infostand im B12 war gut besucht und es konnten einige Unterschriften für die Aktion „Ländle leben lassen“ gesammelt werden.
Außerdem konnte ewig vergessenen Fundsachen eine zweite Chance gegeben werden. Der Fundsachenflohmarkt im B12 wurde sehr gut angenommen, sodass viele Kletternde sich über einen neuen Chalkbag, eine Trinkflasche oder Boulderbürste freuen konnten. Die Fundsachen wurden gegen Spende abgegeben. Insgesamt kamen 512 Euro zusammen. Eine Hälfte des Erlöses wird an den Arbeitskreis Klettern und Naturschutz gespendet und die andere Hälfte an die Organisation “Manos Abiertas – Virgen de la Natividad”.
Mittwoch
Am Mittwoch folgte dann das erste Highlight der Aktionswoche! Lena Müller- professionelle Kletterin, Ökologin und Klimaaktivistin- hielt einen Vortrag zum Thema Klimafreundlich klettern. Sie stellte darin ihr Konzept des „Ecopoints“ vor, welches an das Rotpunkt Klettern anlehnen soll. Dieser Begriff (der in den 70ern von Kurt Albert geprägt wurde) bezieht sich auf das Freiklettern einer Route. Demnach ist sie erst „frei“, wenn man sie ohne Sturz und ohne im Seil zu hängen durchgestiegen ist.
Lena Müller will mit dem Ecopoint die Anreise miteinbeziehen. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß zum Felsen kommt, betreibt also Ecopoint Klettern. Auf ihrer Website ecopointclimbing.com kann man dann Infos zu gut erreichbaren Felsen teilen und anderen Kletternden bereitstellen. So soll der Klettersport Stück für Stück nachhaltiger werden.
In dem Dokumentarfilm „More than a Route“, den sie gemeinsam mit ihrem Sponsor ORTOVOX gefilmt hat, erklärt sie, warum der Klimaschutz ihr ein wichtiges Anliegen ist und warum es uns alle angeht. Hier kann man den Film kostenlos schauen: https://www.youtube.com/watch?v=FQjTzlmFgt0
Donnerstag
Am Donnerstag folgte dann eine Müllsammelaktion rund um das B12 und entlang des Neckars. Die Teilnehmenden sammelten von Kronkorken und zahlreichen Zigarettenstummeln, bis hin zu achtlos weggeworfenen Küchenutensilien und Lebensmitteln. Was alle schnell merkten: Selbst an vermeintlich sauberen Orten findet man alle möglichen kleinen und großen Abfälle, die unsere Umwelt verschmutzen. Das Motto „Leave no Trace“ sollte also nicht nur in den Bergen gelten, sondern uns überall ein Anliegen sein.
Freitag
Freitag folgten dann die sehr beliebten Seilrecycling Workshops, welche von Till Böhnke betreut wurden. Aus alten Seilen wurden Armbänder, Schlüsselanhänger, Gürtel, Hundeleinen und sogar Teppiche gebastelt. Mit der Hilfe von Seilschneider, Nähmaschine und etwas Geduld, konnte so den ausrangierten Seilen des B12 mit 101 Metern ein neues Leben gegeben werden.
Samstag
Am Samstagmorgen startete die letzte Aktion der Woche. Eine Gruppe Teilnehmender aus dem DAV Tübingen traf sich mit Ehrenamtlichen des DAV Reutlingen und des Arbeitskreises Klettern und Naturschutz Reutlingen, um an den linken Wittlinger Felsen den Sicherungsbereich zu restaurieren und den Zustieg zu befestigen.
Die Anfahrt an den Kletterfelsen fand natürlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt.
Samstagabends folgte dann schließlich die Abschlussfeier der Aktionswoche. Es wurde gegrillt, ganz getreu dem Motto der Woche ohne Fleisch und tierische Produkte. Bereits am Montag haben wir bei dem Quiz gelernt, dass Ernährung eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielt. Hier konnte man Fleischalternativen austesten oder das Lieblingsgemüse auf den Grill werfen. So war für jeden etwas dabei! Außerdem wurden Spiele gespielt und am Lagerfeuer der Tag mit Gitarrenmusik beendet.
Die Aktionswoche stellte sich als großer Erfolg heraus und wir hoffen, dass wir in den nächsten Jahren ähnliche Aktionen veranstalten können.