Bericht JDAV
Sommerferienprogramm 2020
Tag 1 Das Kennenlernen
Sommer-Sonne-Sonnenschein- Montag 9 Uhr vorm B12 und es herrscht reges Leben: Die Ganztages-Gruppe des Sommerferienprogramms trifft sich hier um gemeinsam eine unvergessliche Woche zu verbringen. Ein bisschen ratlos, neugierig und gleichzeitig voller Vorfreude stehen wir uns gegenüber. Die anfängliche Schüchternheit bei manchen verfliegt spätestens beim Kennenlernspiel „Zugfahren“. Wir sind eine bunte Truppe mit 7 TeilnehmerInnen aus Albanien, Deutschland und dem Irak zwischen 7 und 13 Jahren. Dazu kommen noch die 4 BetreuerInnen Paul, Emilia, Natascha und Anna. Das Vertraut sein mit dem Klettern variiert sehr. Während einige der TeilnehmerInnen furchtlos die Wände empor klettern und fast eigenständig sichern können, üben andere zum ersten Mal den Achterknoten, oder lernen, sich in der Wand „ins Seil zusetzen“ und los zu lassen. Auch wir JugendleiterInnen müssen uns zuerst noch einfinden. „Wer besorgt noch schnell Gewürze für das Mittagessen?“ „Und wer kann sich noch schnell ein cooles Spiel ausdenken, um die Zeit bis zum Mittagessen zu überbrücken?“ „Kann noch jemand zusätzlich beim Sichern helfen?“ Alles in Allem ein chaotischer und eindrucksvoller Tag, nachdem man abends todmüde ins Bett fällt. (Mein persönliches Highlight: Unser Geschwisterpärchen Franzi und Johanna beim Klettern. Die beiden sind ein super Team, souverän sichert die große Schwester Franzi ihre kleine Schwester und spornt sie an, die Kletterwand für sich zu entdecken...)
Tag 2 Die Bachwanderung
Heute geht es raus in die Natur zum Wandern. Aber wir bleiben nicht auf Wegen, sondern ziehen die Schuhe aus und waten durch einen Bach. Am besten erschien uns da der Goldersbach bei Bebenhausen, weil er gut mit den Öffis zu erreichen ist und außerdem nicht zu tief verläuft. Und wir sind heute einer mehr, denn die Hundedame Berta begleitet uns. Geduldig macht sie jeden Spaß mit, lässt alle Streicheleinheiten der Kinder über sich ergehen und probiert einmal sogar ein Stück Gurke(hat sie wieder ausgespuckt :D). Um die Mittagszeit erreichen wir einen Grillplatz auf dem wir dann ein Feuer entfachen. Anna hat sehr salzigen Teig für Stockbrot mitgebracht, Feuerholz und Stöcke fürs Grillen finden wir zum Glück im Wald. Das Feuer ist außerdem super, um sich wieder aufzuwärmen und seine Kleidung zu trocknen.
Tag 3 Klettern am Wiesfels
Mit einem Privatauto und dem großen DAV- Bus geht es heute an den Wiesfels bei Metzingen. Der Schwierigkeitsgrad der Routen ist für Kinder geeignet und es gibt bei allen Routen die Möglichkeit, von oben ein Toprope einzuhängen. Rund um den Felsen erstreckt sich ein Wald und ganz in der Nähe liegt außerdem eine Lichtung mit Grillplatz. Nashwan, Gjemal und Emilia entdecken bei einer Erkundungstour sogar gemeinsam eine kleine Höhle. Am Fels führen wir eine Helmpflicht ein und auch das Sichern ist anders als in der Halle, weil man hier nicht viel Platz zum Stehen hat. Für alle Kinder ist das Felsklettern etwas Neues. Plötzlich fehlen die überschaubaren, bunten Griffe und auch die Klüfte am Felsen sind gewöhnungsbedürftig. Man kommt also manchmal nur langsam vorwärts, wie die Kinder feststellen. Es ist sehr beeindruckend, wie manche der TeilnehmerInnen ihre Angst überwinden und sich dann doch trauen, höher zu klettern. Neben der Beaufsichtigung des Kletterbetriebs müssen wir JugendleiterInnen zudem auch die Kinder beschäftigen und beaufsichtigen, die gerade nicht klettern. Ein paar mal gibt es heute kleine Auseinandersetzungen zwischen den Kletterfreunden. Das hält unser vierköpfiges Team also zusätzlich auf Trab und fordert unsere Vermittlungskompetenzen.- Aber im Verlauf des Tages konnten wir den Streit schlichten und hatten trotzdem sehr viel Spaß.
Tag 4 Vogelhäuserbauen
Heute sind wir wieder im B12, um Vogelhäuser zu bauen. Während Paul mit den TeilnehmerInnen ein paar Gruppenspiele organisiert, bauen Emilia und Anna draußen „die Werkstatt“ auf. Eine Werkbank, Lochbohrer, Akkuschrauber und Holzzuschnitte für 7 Vogelhäuser werden bei dem schönen Wetter nach draußen getragen. Und dann kann es auch schon losgehen. Zum Glück haben wir ein wenig Hilfe von Max und Marina in Form eines kleinen Anleitungsvideos bekommen. Wenn es gerade ein bisschen „Betriebsstau“ gibt, weil wir nicht genügend Akkuschrauber haben, können wir aufs Klettern ausweichen, so dass sich niemand langweilen muss. Die Kinder arbeiten in Zweierteams: Einer hält und der andere klopft den Nagel rein. Ich finde es total schön zu sehen, wie einige TeilnehmerInnen, die sich sonst nicht ganz so gut verstanden, plötzlich super als Team funktionieren. Und wie ein Teilnehmer, der das Ganze bisher nicht so ernst nahm, voll in seinem Element ist und anderen hilft.
Tag 5 Waldtag und Baumklettern
Am letzten Tag sind wir wieder draußen unterwegs und wandern durch den Schönbuch. An einem Rastplatz mit günstig stehenden Bäumen bauen wir eine Slackline und einen Parkour aus Kletterseil auf. Paul klettert in einen der umstehenden Bäume und richtet dort ein Toperope fürs Baumklettern ein. Währenddessen basteln einige der Kinder Waldmandalas aus Blättern, Ästen und einer lebendigen Weinbergschnecke (Die Arme:D). Das Baumklettern ist wahrscheinlich unser aller Highlight, als uns ein Sommergewitter mit Platzregen überrascht. In Windeseile packen wir das Material zusammen und laufen mit den Kindern zur nächsten Bushaltestelle. Im Bus sind wir ein wenig ratlos was wir tun sollen, denn nicht alle hatten einen Regenschutz dabei und in den nassen Sachen wird es langsam kalt. Wir beschließen, ins B12 zurückzukehren und uns mit Tee und Rennspielen wieder aufzuwärmen. Dank Rettungsdecken wird es dann auch im Bus schon wieder ein kleines bisschen wärmer. Irgendwo finden sich für alle noch Gute- Laune-Kekse, die das Regenwetter fast vergessen machen. Alles in Allem hatten wir dann noch einen schönen Abschluss im Seminarraum des B12, trotz unseres Regenabenteuers. Und schon ist eine schöne und aufregende Woche wieder vorbei.
Bericht von Anna Hüttinger
Berichte der Kinder