Tourenbericht Bouldern
30 Gorillas, drei Busse und 40 Baguettes
Boah, kennt ihr das, wenn ihr um drei Uhr morgens aufstehen müsst, weil euer Trainer die absonderliche Idee hatte, nach Bleau zu fahren…?
Die Fahrt beginnt mit drei Bussen, vollgestopft mit dreißig schnarchenden Gorillas, die zusammen mit sieben Trainern auf dem Weg nach Frankreich sind. Nach ca. acht Stunden sind wir endlich da und können unsere Zelte aufbauen, dabei haben wir so unsere Schwierigkeiten: ein fremdes Zelt wird komplett umzingelt, das riesige Mädchenzelt ragt am Schluss drei Meter in fremde Gebiete. Nach den traditionellen Flachswickeln von Familie Seibold gehen wir endlich los, und dass wir jetzt noch so viel bouldern können, entschädigt sogar für das frühe Aufstehen. Im Gebiet 95/2 können die Silberrücken feststellen, dass sie sich in den letzten zwei Jahren verbessert haben, die Jungtiere gewöhnen sich langsam ein. Am Abend wird die Horde mit Maultaschen gestärkt. Danach gibt es ein Lagerfeuer, alle singen das Bergsteigerlied, untermalt von Neles Zurufen: „Falsch, falsch!“ Die Jungtiere ziehen sich zurück und mutieren, wie jeden weiteren Abend, zu laut heulenden Werwölfen. Die Silberrücken bleiben zurück und schwelgen in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.
Morgens, während die Nahrungssuche schon in vollem Gange ist, wachen alle mit abgefrorenen Nasen auf. Blöd Bärbel, dass der Bäcker nicht auf eine Bestellung von 40 Baguettes auf einmal eingestellt ist. Das trübt unsere Laune jedoch nicht im Mindesten, wir brechen gutgelaunt ins Gebiet 91/1 auf. Auch das Wetter lässt heute zu wünschen übrig, Nieselregen überrascht uns beim Mittagsschmaus. Nach unserer Wanderung zum Cul de Chien posen alle für das Gruppenbild. Danach ist der Fels auch wieder trocken und wir können weiter bouldern. Zurück auf dem Zeltplatz ist allgemeiner Waschtag mit Dusch-Party angesagt. Nach leckeren Nudeln mit Tomatensauce sitzen wir wieder in einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer.
Das Beschaffen von 40 Baguettes macht heute keine Probleme mehr, dafür aber der Transport zurück, da Baguette-Bärbel allein losgezogen ist, ohne vorher Kaffee getrunken oder weitere Hilfsmittel eingepackt zu haben.
Heute müssen wir feststellen, dass hoch nicht alles ist, runter ist der Knackpunkt! Im Gebiet von Marie Rose powern sich viele richtig aus. Da die Hälfte der Gorillas Geschwister sind, wird ein sensationelles Geschwisterbild geschossen. Alle sind am Abend etwas lädiert von den großartigen Tagen am Fels. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbringen wir wieder am Lagerfeuer mit leckeren Schokobananen und kniffligen Rätseln. Die Jungtiere mutieren erneut zu Werwölfen und halten alle bis spät in die Nacht auf Trab.
Der vierte Tag ist noch einmal ELEFANTös! Wir haben das beste Wetter ever, so fällt es uns noch viel schwerer, aus dieser Sandwüste abzureisen. Die ersten Ideen, um die Abfahrt zu verzögern, kommen auf. Doch nach einem ausgiebigen Gruppenritt auf dem Elefanten (mit gefährlichem Abstieg) und einem fröhlichen Mittagsmahl werden die Busse wieder gefüllt. Es geht wieder in Richtung B12, wo wir nachts um zwei dann auch ankommen. Die ganze Horde löst sich schnell auf und dann ist der Streifzug auch schon wieder vorbei.
Merci Manne, Applaus Andi, bravo Bärbel, extrem klasse Esther, irre gut Ingrid und ein riesengroßes Dankeschön an den rattenscharfen Ralf und den super Simon (meist jedoch Sapperlot Simon)
Danke an alle, die dabei waren für die tolle gemeinsame Zeit!
Text: Klara Brilling
Fotos: Manfred Aberle