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27.07.2022
Frischer Wind für die Klimatechnik
Mit den Klimaexperten von der Stiel GmbH & Co. KG aus Tübingen setzen wir uns gemeinsam für den Klimaschutz und den Erhalt der alpinen Infrastruktur ein. Doch auch intern mag das Unternehmen regelmäßig frischen Wind. Nachwuchsförderung ist dabei ein zentrales Thema, welches für das moderne Handwerk eine große Rolle spielt. Maren Schneider, Kälteanlagenbauermeisterin und Prokuristin, kümmert sich in ihrem Unternehmen beispielhaft dafür.
DAV: Was bedeutet der Begriff Handwerk heute generell und wie setzt ihr euch für die Fachkräftesicherung im Handwerk ein?
Maren Schneider: „Das Handwerk heute bedeutet viel mehr als Schrauben und Hämmern, es setzt innovative und ökologische Technik um und hinterlässt einen Fußabdruck in der Welt. Das Handwerk kann in vielen Bereichen nicht durch Maschinen ersetzt werden und bietet somit sichere Perspektiven. Ganz nach dem Motto ‚Stillstand ist Rückschritt‘ möchte unser Betrieb wachsen. Dafür benötigen wir Fachpersonal, welches allerdings nicht Schlange steht vor unserer Tür… Aus diesem Grund bilden wir selbst aus und wer seinen Job beherrscht, wird übernommen.“
DAV: Wie kommt ihr den Lebenswelten junger Menschen entgegen und was sind die Herausforderungen im Handwerk?
Maren Schneider: „Unsere Auszubildenden bekommen ein eigenes Firmen-Smartphone mit allen Technik-Apps für die tägliche Arbeit. Zudem müssen wir jungen Menschen zeigen, dass Handwerk nicht nur dreckig und ein Knochenjob ist, sondern gut bezahlt und flexibel sein kann.“
DAV: Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?
Maren Schneider: „Mein Appell an die Eltern wäre: Unterstützen Sie Ihre Kinder, das zu lernen, was ihnen liegt und Spaß macht! Lassen Sie Ihre Kinder ihre Fähigkeiten ausleben, erforschen, austesten und erleben, genau wie bei der Erforschung der Natur!“
DAV: Was ist das Spannende an Ihrem Beruf?
Maren Schneider: „Mich persönlich fasziniert die Technologie, die sich ständig erneuert. Auch die sich verändernden Gesetzeslagen bei den Kältemitteln fordern uns. Aus diesen Gründen müssen wir uns auch technisch immer wieder neu erfinden. So wird es nie langweilig.“
DAV: Wie wird die Zukunft in handwerklichen Betrieben aussehen?
Maren Schneider: „Ein Beispiel könnte sein, dass ich für die Analyse eines Kühlgeräts nicht immer einen Techniker vor Ort brauche. Es wird in Zukunft durch VR-Brillen möglich sein, die Analyse über einen Film oder Bilder nachzustellen. Was ebenfalls kommen wird, sind Exoskelette, die dabei unterstützen, schwere Lasten zu heben. Diese zieht man sich wie einen Rucksack an, um damit Schweres zu tragen. Das wäre eine neue Chance für Frauen. Das Handwerk wird immer digitaler und stellt sich modern auf. Wir nutzen bereits Dinge wie digitale Zeiterfassung, automatische Terminzuordnung der Baustellen, Tablets im Service sowie eine betriebseigene Video-Wissensplattform. Es gibt gerade in den umliegenden Handwerksbetrieben einen Generationenwechsel. Damit wird sich auch das Denken ändern.“
Vielen Dank für die interessanten Einblicke! Weitere Informationen zur Klima- und Kältetechnik sowie den entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten gibt es HIER.